Pressemeldung vom 4. Februar 2020

Am 28. Februar 2020 erhält das Paul Klinger Künstlersozialwerk e.V. im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst (München) die Ehrenmedaille der Münchener Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868. Die Ehrenmedaille entwarf Nikos W. Dettmer, Präsident der MKG 1886.

Paul Klinger Künstlersozialwerk e.V. (PKS)

1974 schloss sich um den nimmermüden Jürgen Scheller das „Fähnlein der sieben Aufrechten“ zu einem Verein zusammen, dessen Ziel es ist, gemeinsam gegen die schwierige Lage vieler Künstler*innen anzugehen. In Paul Klinger, einem Fernsehstar dieser Zeit, fand die Gruppe den richtigen Namensgeber, denn der arrivierte Schauspieler, kurz zuvor verstorben, hatte jahrelang weniger exponierten Kollegen und Kolleginnen in persönlichen wie gerichtlichen Schwierigkeiten weitergeholfen.

Heute, 46 Jahre später, vertritt das PKS kraftvoll 1.200 Künstler*innen bei der Durchsetzung sozialer und verwaltungsbürokratischer Belange. Existenzielle Notlagen mancher Mitglieder werden je nach Fall solidarisch überbrückt. Die Ausgaben werden ausschließlich über  Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.

Laudator Maximilian Dorner

Der deutsche Schriftsteller und Dramaturg wurde 1973 geboren. Er war Student an der Bayerischen Theaterakademie. 2007 erhielt Maximilian Dorner für seinen Debütroman “Der erste Sommer“ den Bayerischen Kunstförderpreis.

2006 wurde bei Dorner Multiple Sklerose diagnostiziert – seit 2010 ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. 2019 gründete der Schriftsteller das Aktionsbündnis „WHEELCHAIRS FOR FUTURE“.

Münchener Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 (MKG)

Die Historie der MKG beginnt am 7. Juni 1868: König Ludwig II. verleiht der prominenten Künstlervereinigung „Münchener Künstlergenossenschaft“ die Rechte einer juristischen Person. Konrad Knoll, Schöpfer des Fischbrunnens vor dem Münchener Rathaus, wird zum 1. Vorstand gewählt. Ihr internationaler Ruhm mehrt sich durch die Teilnahme an den

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Weltausstellungen in Paris und Sydney. Mit Einsetzen der Moderne spaltet sich die Münchener Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 in verschiedene Gruppen, geht jedoch gemeinsame Wege, bis sie 1939 aufgelöst und ihr Barvermögen dem heute noch existierenden Künstlerunterstützungs-Verein zugesprochen wird.

1952 belebt Prof. Dr. Constantin Gerhardinger das MKG 1868 durch die Einberufung einer konstituierenden Generalversammlung zu neuem Leben. Die berühmte Jahresausstellung findet bis zum Renovierungsbeginn 2012 im Münchener Haus der Kunst statt und wird seit 2013 jährlich im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München gezeigt. Präsident der MKG 1868 ist heute Nikos W. Dettmer.

Prominente klassische Vertreter der MKG sind mit ihren Werken auch heute noch Franz von Lenbach, Carl Otto Müller, Otto Pilz, Karl Spitzweg,  Wilhelm Busch oder Gabriel von Hackl, etc.

Der Bau des Künstlerhaus am Münchener Lenbachplatz – 1900 vom damaligen MKG-Präsidenten Franz Lenbach eingeweiht – konnte zum Großteil aus Verkaufserlösen der MKG-Mitgliedern finanziert werden.

Joseph Reithmeier, JMR München

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