Szenische Lesung
Bernhards erster Roman ist eine literarische Autobiographie: er selbst befindet sich lungenkrank im Sanatorium
und Paul, sein Lebensfreund, ist in der Irrenanstalt und „geisteskrank“. Beide stellen sich gegen alles: die Ungerechtigkeit der Welt, die Macht des Schicksals, die Vergänglichkeit des Seins. Die ungleichen Leidensgenossen werden naturgemäß rücksichtslos umgeworfen. Ihr Widerstand jedoch bleibt ungebrochen…
Franziska Ball und Martin Pfisterer, beide sind schon seit vielen Jahren Mitglied Im Paul-Klinger-Künstlersozialwerk e.V., sprechen das liebevolle, schmerzhafte und doch oft sehr heitere Protokoll einer tiefen Freundschaft. In komprimierter Form ist in diesem Buch alles enthalten, was den späten Bernhard ausmacht: die Krankheit, die Schimpftiraden, die Übertreibungen, die Polarisierungen. Doch dann ist auch überdeutlich der menschliche Bernhard spürbar, jener Bernhard, der sich einer Sentimentalität hingeben kann, ohne kitschig zu werden…