Konzert

La Pellegrina – die Hochzeitsmusik der Medici von 1589 – in Szene gesetzt

Die sechs musikalischen Zwischenspiele, 1564 von Ferdinando I. de’ Medici in Auftrag gegeben und 1589 anlässlich seiner Hochzeit mit Christine von Lothringen in Florenz uraufgeführt, zählen heute als bedeutende Vorläufer der Oper. Die Hochzeit war ein europäisches Ereignis; die Vermählung eines Mitglieds der einflusßreichsten Florentiner Bankiersfamilie mit der Enkelin des französischen Königs. Jeder von Rang und Namen folgte der Einladung nach Florenz, denn man konnte davon ausgehen, dass Ferdinando de’ Medici bei den Ausgaben für die Feierlichkeiten nicht sparen würde. Rund 2.000 Gäste aus ganz Europa kamen, die beköstigt und unterhalten werden wollten.

Unumstrittener Höhepunkt der Feierlichkeiten waren die sechs Intermedien, die am 2. Mai zwischen den Akten der Komödie „La Pellegrina“ von Girolamo Bargagli aufgeführt wurden. Ursprünglich pflegte man Intermedien für die Komödie zu schreiben. Am Ende des 16. Jahrhunderts dienten die Komödien jedoch nur noch als Vorwand, möglichst prächtige Intermedien in Szene zu setzen.

Die Florentiner Intermedien von 1589 sind das beste Beispiel für ein frühbarockes Gesamtkunstwerk aus Dichtung, Musik, Theaterspiel und einzigartigem Maschinenzauber mit antikisierenden, symbolischen und mythologischen Schauszenen, aufgeführt mit dem Ziel, das Lob des Herrschers zu verkünden.

Eine spannende Rezeptionsgeschichte, aber das ist es nicht allein: Berühmte Komponisten wie Giulio Caccini, Jacopo Peri, Emilio de’ Cavalieri, Luca Marenzio, Giovanni de’ Bardi und Cristofano Malvezzi gaben dem Werk die ganze Farbpalette feudaler Repräsentationsmusik und noch heute berührt uns der Zauber dieser Musik.

Unter der künstlerischen Leitung von KSW-Mitglied Joel Frederiksen